Schon im 19. Jahrhundert vereiste der Rhein mehrmals. Seit 1815 konnte man mehr als 20-mal eine geschlossene Eisdecke zählen. Der Winter 1962/63 war dann der letzte, an dem dieses Naturschauspiel stattfand. An der Loreley staute sich das Eis seinerzeit so stark, dass es weder für den normalen Schiffsverkehr noch für Eisbrecher ein Durchkommen gab, es musste gesprengt werden. Festsitzende Besatzungen wurden freundlicherweise vom städtischen Hafenamt mit Trinkwasser versorgt. Die Bevölkerung nutzte währenddessen den zugefrorenen Rhein als überdimensionale Eislaufbahn. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde dieses Naturschauspiel durch die zunehmende Erwärmung des Rheins durch Abwässer und Abwärme in den Kühlwässern von Kraftwerken immer seltener. Nur im niederländischen Fahrgebiet kam es manchmal noch durch die geringe Strömungsgeschwindigkeit in kalten Wintern zur Eisbildung. Heutzutage wird man einen komplett zugefrorenen Rhein wohl nicht mehr erleben.


Autor: Maximilian Deheck