Seit 1982 besteht die sogenannte Graswurzelpartnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda. Sie begann als ein Versuch zweier Länder zur Neugestaltung von Entwicklungspolitik. Schon kurz nach Beginn der partnerschaftlichen Aktivitäten stellte man jedoch fest, dass zur reibungslosen und effizienten Durchführung der vielen Partnerschaftsprojekte weitere Hilfe gebraucht wurde. Ohne direkte Verbindung vor Ort konnte die Weiterleitung von Hilfsgeldern, aber auch die Verteilung der Hilfsgüter, die Projektbegutachtung vor Ort sowie die Prüfung von Kostenvoranschlägen und Abrechnungen auf Dauer nicht gewährleistet werden. Zu diesem Zwecke wurde am 11. März 1983 der Verein Partnerschaft Rheinland-Pfalz-Ruanda e.V. gegründet. Ihm gehören Vertreter des Landtages, der Landesregierung und verschiedener Ministerien, Kommunen, Schulen, Kirchen, Handwerks-, Industrie- und Handelskammern sowie lokale Partnerschaftsvereine an. Darüber hinaus ist der Verein Träger des Koordinationsbüros in Ruandas Hauptstadt Kigali. Das Büro dient als Ansprechpartner und Auskunftsstelle sowohl für die ruandische Seite als auch für die rheinland-pfälzischen Partner und betreut zudem die gesamte Projektabwicklung und Mittelverwaltung vor Ort. Seit 1982 konnten mehr als 2.000 Projekte umgesetzt werden. Diese wurden mit knapp 70 Millionen Euro gefördert, rund ein Fünftel davon waren Spenden der rheinland-pfälzischen Bevölkerung. Schwerpunkte der Projekte liegen in den Bereichen Schulbildung, berufliche Bildung, Handwerksförderung, soziale Projekte, Förderung von Frauen, Unterstützung von Kindern mit Beeinträchtigungen, aber auch Versorgung mit regenerativen Energien und Beratung in Umweltfragen.

Ferner unterhalten heute neben 40 Kommunen auch mehr als 50 Vereine, Stiftungen, Institutionen und Organisationen sowie elf Kirchengemeinden, drei Universitäten und fünf Hochschulen sowie mehr als 180 Schulen aus Rheinland-Pfalz aktive Beziehungen zu ruandischen Partnern. 2019 wurde der Partnerschaftsvertrag erneuert.


Autor: Maximilian Deheck

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