Am 15. Dezember 2002 wurden in Neustadt an der Weinstraße die 33 ersten Stolpersteine auf rheinland-pfälzischem Boden verlegt. Das seit den 1990er Jahren laufende internationale Kunstprojekt von Gunter Demnig ist mittlerweile ein großer Teil der deutschen Erinnerungskultur an alle verfolgten, ermordeten, deportierten oder in den Selbstmord getriebenen Personen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Die kleinen Messingtafeln mit Namen und Lebensdaten der Opfer werden meist vor deren letzte frei gewählte Wohnstätten in den Gehweg eingelassen. Der Verlegung von Stolpersteinen in den jeweiligen Orten geht meist eine jahrelange Vorarbeit und Aufarbeitung der NS-Zeit durch einheimische Initiativen voraus. Die Initialzündung war ein Vortrag am 25. September, der die Idee und Entwicklung des Projektes der Bevölkerung vorstellte. Im Jahr darauf folgten im März sieben weitere Stolpersteine sowie eine Gedenktafel für das 1938 in Brand gesteckte jüdische Altersheim.

Um die Initiative der Stolpersteinverlegung voranzutreiben, gründete sich aus der Neustadter Bevölkerung heraus ein Arbeitskreis, der sich intensiv mit den Biographien der Personen beschäftigte, denen die Stolpersteine gewidmet waren. Die Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Geschichte der Stadt gipfelte schließlich in der Gründung eines Fördervereins Gedenkstätte für NS-Opfer e.V. im Jahr 2009. Seit 2013 betreibt der Verein eine Gedenkstätte auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne, die von März bis Juni 1933 als frühes Konzentrationslager genutzt wurde.

Die Stolpersteine in Neustadt an der Weinstraße (im Aufbau):

Autor: Lutz Luckhaupt

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