Zusammen mit dem rumänischen Sibiu (dt. Hermannstadt) bildeten Luxemburg und die grenzüberschreitende ,,Großregion“ die Europäische Kulturhauptstadt 2007. Zum ersten Mal wurde damit einem Gebiet, welches vier Länder, fünf Regionen und drei Sprachen umfasst, diese Ehre zuteil. Anlässlich der Feierlichkeiten, die sich über das gesamte Jahr erstreckten, fanden mehr als 450 Projekte statt. Ein Teil der Projekte war auf grenzüberschreitende Kooperation angelegt, mit anderen Beiträgen präsentierten die Regionen besondere Schwerpunktthemen. So blickte Rheinland-Pfalz auf ,,große europäische Persönlichkeiten“ wie Karl Marx oder Konstantin den Großen. Das ehemalige Bergbauland Saarland stellte die ,,Industrie als Kulturerbe“ in den Mittelpunkt, Lothringen nahm sich der ,,Kultur und Erinnerung“ an, und die Wallonie stellte ihren Beitrag unter das Motto ,,Ausdrucksformen der Moderne“. Luxemburg selbst widmete sich dem Thema ,,Migration“. Die in diesem Rahmen veranstalteten Projekte schufen die Grundlage für die Herausbildung eines Zusammengehörigkeitsgefühls und die Wahrnehmung eines gemeinsamen Kulturraumes über nationale Grenzen hinweg.

Zur Großregion:

1974 nahm mit der Gründung der Großregion ,,Saar-Lor-Lux“ – ausgehend vom Saarland, von Lothringen und von Luxemburg – eine regionale Zusammenarbeit in Europa ihren Anfang. 1992 wurde die Region um die Gebiete Trier/Westpfalz erweitert und 1994 kam schließlich noch die Wallonie, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, die Französische Gemeinschaft Belgiens und das restliche Gebiet von Rheinland-Pfalz hinzu. Zunächst wurde offiziell die Bezeichnung ,,Großregion Saar – Lor – Lux – Rheinland-Pfalz – Wallonie – Französische und Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens“ eingeführt. Man entschied sich dazu, um dem vergrößerten Kreis der Beteiligten Rechnung zu tragen. Mittlerweile hat sich jedoch die Kurzform ,,Großregion“ als Bezeichnung etabliert. Über 11 Millionen Menschen leben in der Großregion, die zudem einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor in Europa darstellt. Der Euro als gemeinsame Währung und offene Grenzen erleichtern das europäische Miteinander. Insbesondere die Menschen in den Grenzgebieten haben von den damit einhergehenden Veränderungen deutliche Vorteile. So können Arbeitssuchende über nationale Grenzen hinaus eine Beschäftigung finden. Daneben können Ausflugsziele in den Nachbarländern per Auto, per Fahrrad oder auch auf gut ausgebauten Wanderwegen angesteuert werden. In besonderer Weise kommen diese Vorteile den Menschen aus Rheinland-Pfalz zugute, da das Land gemeinsame Grenzen mit Frankreich, Belgien und Luxemburg hat. Darüber hinaus arbeiten bereits seit vielen Jahren regionale und kommunale Initiativen grenzüberschreitend zusammen.


Autor: Maximilian Deheck

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