2017 zelebrierte man in Bad Dürkheim 600 Jahre ,,Derkemer Worschdmaagd“. Er gilt mit über 600.000 Besuchern jährlich als größtes Weinfest der Welt.

Als Vorgänger des heutigen Wurstmarktes gilt der St.-Michaelis-Markt auf dem Michelsberg oberhalb des heutigen Wurstmarkplatzes. 1155 wird der Michelsberg als „Monte sancti Michaelis“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Zeit erlangte er durch Wallfahrten zur dortigen Kapelle allmählich Bekanntheit. Diese Wallfahrten fanden jeweils am 29. September, dem Namenstag des Heiligen Michael, statt und wurden ab dem Jahr 1417 vom Michaelis-Markt begleitet, der sich als wahrer Besuchermagnet herausstellte.

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der Andrang dem damaligen Abt des Klosters Limburg, Heinrich Ullner von Dieburg, allerdings zu groß und das ausgelassene Treiben zu bunt. Er wandelte daraufhin den Michaelis-Markt in ein gesittetes Kirchweihfest um und verlegte ihn auf die am Fuße des Berges gelegenen Brühlwiesen, den heutigen Wurstmarktplatz. Knapp ein Jahrhundert später verloren durch ein Verbot des Kurfürsten Friedrich III. die Wallfahrten an Bedeutung und der Markt seinen religiösen Charakter. Der Markt entwickelte sich fortan von einer Verbrauchermesse mehr und mehr zu einem Volksfest, das seit Anfang des 19. Jahrhunderts als Wurstmarkt bezeichnet wurde. Maßgeblich für die Namensänderung soll der damals unvergleichlich hohe Verbrauch an Würsten gewesen sein. 1910 wurde das Fest auf das zweite und dritte Septemberwochenende vorverlegt, da dort mit besserer Witterung zu rechnen war. Im Jahr 1926 wurde der bis dahin fünftägige Wurstmarkt um einen Tag verlängert, 1951 um den siebten Tag und 1965 um einen weiteren. Erst seit 1985 feiert Bad Dürkheim mit seinen Gästen aus aller Herren Länder sein „Fest der Feste“ neun Tage lang.


Autor: Maximilian Deheck

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