Ursprünglich sollte 1960, in einer Hochzeit des Kalten Krieges, unter den Weinbergen zwischen Ahrweiler und Dernau in Rheinland-Pfalz der Bau eines der geheimsten Bauwerke der Bundesrepublik beginnen. Die Federführung hierfür lag beim Bundesinnenministerium. Aufgrund unterschiedlicher Verzögerungen wurde mit dem Bau erst 1962 begonnen. Bis 1972 wurde hier eine Bunkeranlage, die offiziell den Namen „Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland in Krise und Krieg“ trug, kurz „Regierungsbunker“, errichtet. Die heutige Dokumentationsstätte ist ein markantes Zeugnis des Kalten Krieges.
In den 1950er Jahren war es in der bundesdeutschen Wirtschaft zu unbeschreiblichen Wachstumsraten von bis zu 12,1% gekommen – in Rheinland-Pfalz setzte die Entwicklung mit einer gewissen Verzögerung ein. Bald war die Vollbeschäftigung erreicht, doch die Unternehmen benötigten dringend weitere Arbeitskräfte. Zu diesem Zwecke organisierte Deutschland die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland durch Anwerbeabkommen. Nachdem solche Abkommen bereits 1955 mit Italien und 1960 mit Spanien und Griechenland geschlossen worden waren, trat 1961 die Türkei hinzu. Bis heute stammen die meisten ausländischen Bewohner:innen in Rheinland-Pfalz, wie auf Bundesebene, aus der Türkei.
Bereits kurz nach dem Ende des Weltkrieges hatte die Annäherung von Rheinland-Pfalz und der damaligen französischen Region Burgund begonnen. Mit der Gründung des Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz/Burgund 1956 in Mainz als Trägerverein und des Partnerkreises Burgund/Rheinland-Pfalz 1957 in Dijon hatte sich ein neuer institutioneller Rahmen gebildet. Das Jahr 1962 hob die Verbindung zwischen beiden Regionen auf eine neue Ebene. Schon ein Jahr vor dem Élysée-Vertrag, dem großen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, wurde diese erste binationale, regionale Partnerschaft durch die Landesregierung von Rheinland-Pfalz und den höchsten politischen Repräsentanten Burgunds offiziell bestätigt und feierlich proklamiert.